Öffentliche Boulebahnen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und erinnern vielleicht an so manchen Urlaub in Frankreich oder Italien. Boulespiele sind in den südlichen Ländern fast eine Art Nationalsport, aber auch in Deutschland wird das Spiel mit den Kugeln immer beliebter. Es ist ein Spiel, das Fairness, Konzentration und Geschicklichkeit erfordert, aber auch den Teamgeist stärkt. Bei Jung und Alt ist es ein beliebtes Freizeitspiel, welches die Gemeinschaft fördert.
Der Ursprung der Boulebahn geht auf den Antrag des Seniorenbeirates mit seinem damaligen sehr engagierten und aktiven Vorsitzenden Andreas Wolf zurück. Er war der Motor dafür, dass diese Bahn hier errichtet wurde. Seine Überzeugung war immer, dass eine Boulebahn eine wertvolle Bereicherung für die Stadt sein wird und eine gute Ergänzung zu den Mehrgenerationenfitnessgeräten darstellt. Darüber hinaus hatte er auch den Wunsch, dass eine stabile Sitzgruppe errichtet wird. Hierfür hat er selbst Geld gesammelt und erst als der notwendige Finanzstock zusammen war, die Sitzgruppe aus Eichenholz in Auftrag gegeben. Dies ist ganz besonders hervorzuheben, da es nicht nur heißt: ich habe eine Idee und beantrage die Umsetzung mal bei der Stadt. Dies wurde in Eigenregie verwirklicht und verdient ganz besonderen Dank.
Kinder brauchen eigene Spielräume, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Sie brauchen sie drinnen, in der elterlichen Wohnung und im Kindergarten, und sie brauchen sie draußen an der frischen Luft. Dort jedoch sind Kinder wie ihre Eltern darauf angewiesen, dass es besondere Spielplätze für die Kleinen gibt, welche auch in Amorbach vorhanden sind.
Doch auch Seniorinnen und Senioren suchen nach Plätzen im Freien, wo sie sich treffen oder etwas für ihre Gesundheit tun können. Ein bisschen Sport an der frischen Luft, ein paar Fitnessgeräte, eine Boulebahn, eine Sitzecke im Grünen – dafür steigt der Bedarf. Und statt nun getrennte Freizeitanlagen für die Jüngeren und die Älteren zu errichten, ist es im Trend, diese zusammenzufügen. Ziel ist es: Jung und Alt zusammenzubringen; Jung und Alt spielerisch zu ermöglichen, miteinander zu reden, gemeinsam aktiv zu werden und so auch mehr Verständnis füreinander zu gewinnen. Dies ist uns am Platz zwischen der Alten Turnhalle und Parzival-Sporthalle gelungen. Die Stadt hat sich bei der Errichtung der ersten Fitnessgeräte ganz bewusst für diesen Platz entschieden, um für Veranstaltungen und Familienfeiern in den beiden Hallen ein weiteres Angebot zu bieten.
In einer Zeit, in der finanzielle Ressourcen begrenzt sind, geht es schlicht weg immer um die Finanzierung. Im Jahre 2020 beantragte der Heimat- und Geschichtsverein über das Regionalbudget der Odenwald-Allianz die Förderung für die ersten Fitnessgeräte. Von der beantragten Summe in Höhe von 14.308,54 € wurden 9.867,96 € bewilligt. Für die Boulebahn mit dem weiteren Mehrgenerationen-Spielgerät wurden 18.596,65 € aufgewendet. Auch hierfür konnten wir 10.000, – € über das Regionalbudget als Förderung verbuchen. Mit Baggermiete und Installation wurden ohne Bauhofstunden 33.945,30 € investiert. Abzüglich der Förderung in Höhe von 19.867,80 € verbleibt ein Eigenteil von 14.077,50 €.
Mit dem Neubau des Gesundheitszentrums soll hier eine erweiterte Kommunikation- und Freizeitoase entstehen, welche zum Verweilen, Austausch und zu sportlicher Betätigung einlädt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Platz von Vandalismus verschont bleibt.
Am Samstag, 25.05.2024, konnte auf Einladung der Platz gesegnet und offiziell eröffnet werden. Andrea Volz von der Odenwald-Allianz, die als Sportökonomin für das Präventionsprojekt BIG 5 verantwortlich ist, bereicherte mit Musik und Fitnessübungen die kleine Einweihungsfeier. Ebenfalls erläutere sie die einzelnen Geräte und gab sinnvolle Tipps.
Viele Personen ließen sich anschließend in die Bouleregeln einführen und genossen das gemeinsame Spiel. Boulekugeln können beim Getränkemarkt „De Leuner“ ausgeliehen werden.
Ich danke allen Beteiligten, Akteuren und Ideengebern. Dem Seniorenbeirat der Stadt Amorbach für seinen Einsatz, welcher sich auch für die Bewirtung verantwortlich zeigte, der Odenwald-Allianz für die Abwicklung der Förderung, dem Amt für Ländliche Entwicklung, welches die Mittel für das Regionalbudget zur Verfügung stellt, der Verwaltung und Bauamt sowie dem Bauhof für die Planung, Organisation und den Aufbau.
Ein Dankeschön geht an Pfarrvikar Arul für die Segnung sowie Andrea Volz für das Warm-up und die Erläuterung der Geräte. Ich freue mich, den Mehrgenerationenplatz ganz offiziell nunmehr seiner Bestimmung zu übergeben. Da bleibt mir nur noch, allen künftigen kleinen wie großen Besucherinnen und Besuchern viel Spaß und ein gutes Miteinander zu wünschen.
Ihr
Peter Schmitt
1. Bürgermeister