Fürstenhaus zu Leiningen
Im hohen Mittelalter war das Haus Leiningen nach den Pfalzgrafen die mächtigste Herrscherfamilie im südlichen Rheinland-Pfalz und bestand bereits im 8. Jahrhundert.
Von den französischen Revolutionstruppen aus der Pfalz vertrieben, wurde das Fürstenhaus Leiningen 1803 im Rahmen der Säkularisation mit dem Kirchenbesitz des Klosters und weiteren Ländereien im Odenwaldgebiet entschädigt. Carl Friedrich Wilhelm Fürst zu Leiningen wählte Amorbach als Residenzstadt und das mit 2. März 1803 aufgehobene Benediktinerkloster zur Residenz.
Auf wirtschaftlichem Gebiet engagierte sich das Haus Leiningen vor allem um die Bedingungen der Forstwirtschaft, des Ackerbaus, der Viehzucht und des Obstbaus. Auch die Schaffung von Sozialwohnungen, die Verbesserung des Bildungswesens (Gründung des heutigen Karl-Ernst-Gymnasiums und des Kindergartens) sowie der Wasserversorgung war immer ein zentrales Anliegen.
Über Jahre hinweg unterstützte das Fürstenhaus die Stadt und karitative Institutionen mit Spenden und Schenkungen wie z.B. Überlassung der Schwimmbad-, Bauhof- und Siedlungsgelände an die Stadt.
Auch heute ist das Fürstenhaus neben seinen unternehmerischen Aktivitäten in vielen sozialen und öffentlichen Bereichen tätig und kümmert sich um ein vielfältiges Kunst-, Kultur- und Musikangebot in seiner Heimatstadt. Mit Leidenschaft sorgt das Fürstenhaus zu Leiningen für die Bewahrung und Erhaltung ihres kulturellen Erbes und ist Förderer des Tourismus und anderer Einrichtungen.
Der Redakteur Christian Lappe – Redaktion Kulturgeschichte des Bayerischen Fernsehens – bemerkt:
„Das Engagement des Fürstenhauses zu Leiningen zur Wahrung seines Erbes, aber auch das Bekenntnis zum Mäzenatentum bis auf den heutigen Tag, machen Amorbach zu einem herausragenden und ebenso reizvollen Schauplatz für die nicht immer so glücklich verlaufende Geschichte der Säkularisation in Bayern.“